Gesundheit am Arbeitsplatz & Zuhause Initiative:
Mit Guter Ernährung durch die Mittagspause

 

Am Mittwoch, den 26. Januar 2022, veranstaltete die SME Connect Initiative „Gesundheit am Arbeitsplatz & Zuhause“ einen Ernährungsworkshop mit dem Titel „Mit Guter Ernährung durch die Mittagspause“.  Der Fokus lag auf der Betrieblichen Gesundheitsförderung, um Arbeitgebern und -nehmern über gesunde Ernährung am Arbeitsplatz zu informieren. Es wurden Tipps und Tricks erläutert, wie Arbeitgeber dazu beitragen können, Gesundheit, Motivation und somit auch die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. 

Zu den Referenten gehörten SARAH WIENER MdEP, Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; DIPL. OEC. TROPH. (FH) SUSANNE LEITZEN, Projektmitarbeiterin JOB & FIT der Deutsche Gesellschaft für Ernährung; PETER FISCHHABER, Vorsitzender Geschäftsführer des bayrischen Catering-Spezialisten OFW GmbH; PROF. DR. ANNEGRET FLOTHOW; Gesundheitspsychologin mit dem Schwerpunkt auf Betrieblichen Gesundheitsmanagement am Department für Ökotrophologie der HAW Hamburg; DR. CHRISTIANE BRUNNER, Bereichsleitung Ernährungsinformation und Wissenstransfer der Kompetenzzentrum für Ernährung – KErn; und PROF. DR. MARION FLECHTNER-MORS, Ernährungswissenschaftlerin an der Universitätsklinikum Ulm.

Sarah Wiener MdEP betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass eine qualitativ hochwertige Ernährung nicht erst im Supermarkt anfängt. Gute, nachhaltige Ernährung fängt bereits mit einem fruchtbaren gesunden Boden an. Es ginge darum, nachhaltige Lebensmittelsysteme zu implementieren und Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese fördern können, um eine gesündere Ernährungsumgebung zu schaffen, auch während der Arbeit. Daher ist das Lebensmittelangebot in Betrieben während der Arbeitspause enorm wichtig, um die Resilienz und die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen und zu fördern. Als Unternehmerin und Köchin, gab sie noch einige Tipps, wie mit kleinen Änderungen schon viel erreicht werden könnte.

Susanne Leitzen betonte welche Rolle die Verpflegung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement einnehmen kann. Sie erklärte den DGE-Qualitätsstandard und konkrete Schritte und Beispiele, wie eine gesunde nachhaltige Ernährung in Unternehmen mit und ohne Kantine umgesetzt werden kann.

Evidenzbasierte Studienergebnisse wurden von Frau Prof. Dr. Flothow eingebracht. Um die Ernährung gesundheitsförderlich zu gestalten und letztendlich auch einen Beitrag zur Prävention von Übergewicht und Adipositas zu leisten, ist es wichtig nicht nur die Kantine im Blick zu haben, sondern die gesamte Ernährungsinfrastruktur. Weiterhin wurden Beispiele für verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung dargelegt, die finanziell gefördert werden. 

Die Unternehmerperspektive stellte Peter Fischhaber dar. Er betonte, dass die Realität für normale Mittelständer mit kleineren Betriebskantinen anders aussieht. Die Zeitnot ist ein wesentlicher Faktor. Doch auch auf Grund der Digitalisierungswelle stellt das Essen und die Mittagspause keine Erholung mehr für den Arbeitenden dar. Zusätzlich spielt bei vielen Betrieben lediglich der Preis eine Rolle. Dabei rücken leider die Produktionstechnik, Regionalität, Biolebensmittel usw. in den Hintergrund. Auch die Coronawelle hat ihren Anteil daran zu tragen. Eine gesunde Ernährung hilft aus diesem Tief raus, aber die Anreize müssen besser gestaltet werden. Selbst von staatlicher Seite aus, gibt es keine Vorbildfunktion, da es hauptsächlich um Kostenersparnis geht. 

Dr. Christiane Brunner betonte, dass die Mittagspause auch aus psychologischer Sicht ein ganz wichtiger Aspekt ist. Sie stellt nicht nur die Nahrungsaufnahme da, um Leistungsfähigkeit zu fördern. Sie dient auch als Austauschplattform und Begegnungsort. Die Betriebsgastronomie kann eine Pionierrolle einnehmen, um eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung zu fördern. Sie ging weiterhin darauf ein, dass die Umsetzung einer gesundheitsförderlichen Ernährung auch kostengünstig oder sogar kostenlos sein kann und gab unter anderem das Beispiel des Nudgings an.

In der Abschlussrede legte Frau Prof. Marion Flechtner-Mors das Augenmerk darauf, warum eine gute Ernährung so wichtig ist. Sie zeigte auf, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht mehr Normalgewichtig ist. Durch Krankheitstage kosten Erkrankungen und Übergewicht den Arbeitgeber ebenfalls Geld. Sie stellte einen Zusammenhang des höheren Mortalitätsrisiko von übergewichtigen und adipösen Menschen und dem Coronavirus dar und gab einen weiteren Ausblick wie eine kalorienkontrollierte Ernährung mit den vielen Mikronährstoffen möglich ist.